Eine Luther-Badeente, die Luther-Playmobilfigur oder doch ein klassischer Kaffeebecher mit einem Spruch des Reformators? Wer im Internet nach Luther-Merchandise sucht, hat die Qual der Wahl. Da gibt es geschmackvolle, lehrreiche, aber genauso auch absurde Fanartikel. Typisch heutige Zeit, denkt da der eine oder andere. Oder doch nicht?
Auch vor 200 Jahren gab es schon Luther-Merchandise
Das Wartburgfest 1817 sorgte für eine große Verehrung der Reformatoren. Und damals wie heute wollten die Leute Fanartikel. Das Freilandmuseum Wackershofen hat nun einige davon zusammengetragen: Bettwäsche mit Martin Luther drauf, eine Art historisches Panini-Sammelalbum mit Luther-Motiven oder ein Bierkrug mit passendem Zitat. Nicht zu vergessen der berüchtigte Luther-Stuhl, ein Must-Have in jedem Pfarrhaus der damaligen Zeit. Wann er erfunden wurde? So ungefähr 300 Jahre nach Martin Luther. Ein Kassenschlager war er dennoch.
Das tröstliche Fazit also: Wirklich was geändert hat sich nicht, groteske Fanartikel gab es schon immer. Genauso wie geschmackvolle.
Ausstellung im Freilandmuseum Wackershofen
Die Sonderausstellung „Ein’ feste Burg ist unser Gott“ — Volkstümliche Reformatorenverehrung im 19. Jahrhundert ist noch bis 5. November im Hohenloher Freilandmuseum in Schwäbisch Hall-Wackershofen zu sehen.