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Wohnmodell Kirchturm – tierische Bewohner willkommen?

Die Artenvielfalt von Vögeln durch städtische Schutzräume fördern

Kirchtürme und andere Gebäudenischen sind eigentlich ein wichtiger Schutzraum für Vögel in der Stadt. Deshalb setzen sich Gemeinden und Vereine für Taubenschläge ein. Ein Beispiel dafür ist das Projekt: „Lebensraum Kirchturm„. Das ist eine Plakette, die Kirchen vom Naturschutzbund bekommen, wenn sie Lebensraum für Vögel in ihren Kirchen schaffen.

Warum Nistplätze schaffen und gezieltes Füttern Maßnahmen gegen die Taubenüberpopulation sind

Doch vielerorts werden gerade Tauben als Schädlinge betrachtet. Schätzungen zufolge verdrecken rund 500 Millionen Tauben weltweit städtische Hauswände und Gebäude. In den Städten Taubenschläge zu unterhalten und Artenvielfalt zu fördern heißt jedoch nicht, dass die Taubenpopulation unkontrolliert weiter wachsen darf und soll. Diesen und anderen Vögeln gezielt eine Nische bieten, heißt deren Population zu kontrollieren. Denn dort werden Vögel nicht nur gefüttert, sie nisten dort auch und so können die Eier gezielt aus den Nestern entfernt werden.

Ein Problem: Nahrungsüberfluss für Tauben in den Städten

Die Kontrolle der Taubenpopulation geht jedoch nicht nur die Gemeinden und Vereine etwas an. Hier kann jeder mithelfen. Wie Heinz Rittberger meint, sei der Nahrungsüberfluss das eigentliche Problem der Taubenplage in Städten. Das gezielte Füttern von Tauben sollte man daher unbedingt unterlassen. In Stuttgart ist das auf öffentlichem Grund ohnehin verboten.

Taubenschlag der Leonhardskirche Stuttgart

Heinz Rittberger ist Teil des „Stadttauben Projekt“ und kümmert sich um den Taubenschlag auf dem Dachboden der Leonhardskirche in Stuttgart. Er erzählt stolz, dass dort im letzten Jahr kein einziges Jungtier ausgebrütet wurde. Doch so ein Taubenschlag ist eine Menge Arbeit, meint er. So fallen im Jahr etwa eine Tonne Kot und über 2000 Eiern an. Und so freut es ihn umso mehr, dass das Engagement der Projektteilnehmer 2015 mit dem Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.

Ein Kirchturm mit Nistplätzen für Dohlen

Die Plakette „Lebensraum Kirchturm“ erhielt das Nistprojekt der Gemeinde des Biologe Joachim Holstein vom Naturschutzbund. Hier sind Dohlen gern gesehene Bewohner am Kirchturm. Die Brutkästen wurden dabei so eingerichtet, dass man die Nester durch eine Scheibe sehen kann. Dies fasziniert insbesondere die jungen Besucher. Und durch dieses Interesse und diese Möglichkeit der Anteilnahme könne man auch mehr Menschen für Saubermach-Aktionen gewinnen, so Joachim Holstein.

Die Aufgabe von Falknerinnen

Wenn Tauben und andere Vögel jedoch zum Problem für zum Beispiel Krankenhäuser, Altersheime, Flughäfen oder generell Städte werden, dann helfen nur noch Abschreckungsmaßnamen mit Greifvögeln. Falknerin Vanessa Müller erzählt, dass Falken die Vögel dabei nicht töten, sondern die regelmäßige Anwesenheit der Raubvögel andere Vogelarten abschrecke.

Gäste:
Joachim Holstein, Biologe im Naturkundemuseum Stuttgart
Heinz Rittberger, Kirchengemeinderat der Leonhardsgemeinde Stuttgart
Vanessa Müller, hat eine eigene Falknerei

Autorin / Redaktion: Nina Schwarz / Bettina Ditzen

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