Fleißig, geizig, stur: Das sind nur einige der Vorurteile, mit denen sich Schwaben in ganz Deutschland konfrontiert sehen. Dabei steckt in einem Württemberger so viel mehr als nur schaffe, bruddle und sparsam sein. Die Liebe zur Heimat, der Dialekt und nicht zuletzt die tiefe Verbundenheit zu Glaube und Kirche.
Was ist eigentlich schwäbisch und wer ist Schwabe?
Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Kaschuba meint, dass sich darüber nicht nur die Schwaben streiten, sondern in den letzten Jahren auch die Menschen in seiner Wahlheimat Berlin. In erster Linie werden Schwaben durch ihren Dialekt identifiziert, dann spielt die Esskultur eine wichtige Rolle und an dritter Stelle kommen die Charakter-Zuschreibungen.
Auch für die schwäbische Kabarettistin Dietlinde Ellsässer ist ihr Dialekt mit der wichtigste Teil ihrer schwäbischen Identität. Wenn sie die Muttersprache spricht, so sagt sie, fühlt sie sich einfach richtig wohl. Und so wünscht sie sich, dass die Schwaben wieder mehr zu ihrer Heimatsprache finden, sich nicht dafür schämen, aber auch nicht damit trotzen.
Sprache ist auch für den Mundartpfarrer Manfred Mergel in seiner Arbeit und für seine Identität sehr wichtig. Er meint aber auch, dass die Schwierigkeit Gefühle, insbesondere Zuneigung und Lob auszusprechen ein besonderes Merkmal für den Schwaben ist. Wolfgang Kaschuba zieht da die Definition eines Schwaben weiter und sagt, jeder sei Schwabe der die Schwäbischen Klischees und Vorurteile auf sich bezieht.
Gäste:
Manfred Mergel, Mundartpfarrer
Wolfgang Kaschuba, Kulturwissenschaftler und Volkskundler
Dietlinde Ellsässer, Kabarettistin
Autor / Redaktion: Niko Sokoliuk / Bettina Ditzen