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Kulturelle Vielfalt – Chance oder Überforderung?

Vielfalt an den Schulen: Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder

Kinder mit Migrationshintergrund: Das ist längst nichts mehr Neues an deutschen Schulen. Die Lehrer sind jedoch auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt zu wenig vorbereitet.

Ralph Schindler ist Rektor der Werkrealschule Seefälle. An seiner Schule hat jedes zweite Kind einen Migrationshintergrund, insgesamt sind 20 Nationalitäten vertreten. Seine Schule, wie auch mittlerweile viele andere, hat eine Vorbereitungsklassen für Flüchtlingskinder eingerichtet. In dieser kümmern sich ein bis zwei Lehrkräfte intensiv um die Schüler und die Deutsch Förderung. Denn Sprache, so Ralph Schindler, ist integral für den Integrationsprozess. Er bemängelt allerdings, dass diese Vorbereitungsklassen nicht an Gymnasien existieren. Denn die Flüchtlingskinder haben unterschiedliche Bildungshintergründe und somit auch unterschiedliche akademische Stärken.

Die Werkrealschule Seefälle nimmt am Kulturagentenprogramm des Landes teil. In diesem Rahmen haben sie in Projektwochen Künstler an die Schule geholt. Dies gab insbesondere den Schülern aus den Vorbereitungsklassen die Chance ihre künstlerischen und musikalischen Fähigkeiten zu zeigen und zu kommunizieren, meist zum Erstaunen der Mitschüler.

Der Spracherwerb ist aber nicht nur wichtig für die Kinder, sondern auch für ihre Eltern und andere Erwachsene. So kann sich der Austausch mit Schülereltern schwierig gestalten.

KulturdolmetscherInnen werden händeringend gesucht

Sayima Ergün-Pick ist eine sogenannte Kulturdolmetscherin. Sie kam selbst mit dreizehn Jahren aus der Türkei nach Deutschland und weiß was für eine wichtige Bedeutung Sprache für den Integrationsprozess in einer neuen Kultur hat. Als Kulturdolmetscherin vermittelt sie zum Beispiel bei Schulbesuchen und auf Behördengängen für Menschen die keine ausreichenden Deutsch Kenntnisse haben. Durch unzureichende Sprachkenntnisse kommt es auch oft, so Sayima Ergün-Pick, zu kulturellen Missverständnissen.

Ehrenamt: Patenschaften für Flüchlinge

Pfarrer Jürgen Schauffert hat in seiner Gemeinde einen Flüchtlings-Helfer-Kreis initiiert. Hier übernehmen Ehrenamtliche Patenschaften für Geflüchtete und ihre Familien. Er sagt, dass viele Ehrenamtliche zum einen Stolz auf ihr Engagement sind und sich zum anderen mit der Belastung überfordert fühlen. Es sind nicht nur zahllosen Behörden Gängen, die die neuen Mitbürger meistern müssen, wie Pfarrer Jürgen Schauffert lieber sagt, sie sind auch enorm durch Kriegs- und Fluchterfahrungen, Einsamkeit, Zerrissenheit der Familie und das Leben im Camp belastet. All dies wird von Ehrenamtlichen auch mit aufgefangen.

In der Zukunft sieht Pfarrer Jürgen Schauffert unter anderem eine große Aufgabe in der Gestaltung von bi-religiösen Ehen und der Frage, wie man mit der religiösen Erziehung der Kinder umgeht. Hier geht es nicht nur darum Brücken zwischen unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften zu bauen, sondern viel weiter um die Frage wie das Familienleben mit unterschiedlichen Religionen harmonisch gestalten werden kann.

Wie können Kulturdolmetscher Schulen und Gemeinden unterstützen? Was kann Kirche tun, um zwischen Kulturen zu vermitteln? Und ist die Migration für die Gesellschaft eine Chance oder mittlerweile eher eine Überforderung?

Darüber spricht Moderatorin Heidrun Lieb mit ihren Gästen bei Alpha & Omega.

Gäste:
Sayima Ergün-Pick, Interkulturelle Brückenbauerin
Jürgen Stauffert, Pfarrer und Islambeauftragter
Ralph Schindler, Rektor Werkrealschule Seefälle

Autorin / Redaktion: Anja Fuhrmann / Bettina Ditzen

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