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Sinti und Roma – die ewigen Außenseiter?

Leben mit Vorurteilen

Mehr als 100.000 Sinti und Roma leben in Deutschland. Doch oft werden sie mit Vorurteilen konfrontiert: Sie werden Zigeuner genannt, sie lungern nur herum, klauen und betteln. Wie die Juden sind auch Sinti und Roma 1943 in Vernichtungslagern hingerichtet worden. Und noch heute, mehr als 70 Jahre später, werden viele von ihnen ausgegrenzt und diskriminiert. Oftmals leben sie am Rand der Gesellschaft. Für viele ist Deutschland noch immer keine Heimat.

Ein Ende der Diskriminierung?

In den 1980er Jahren konnten erstmal die schlimmsten Misstände beseitigt werden. Sinti und Roma organisierten sich in Verbänden und Vereinen, wie dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma oder das am 8. Juni 2017 eröffnete Europäische Roma Institut für Kunst und Kultur. Sie forderten Gleichberechtigung, bessere soziale Verhältnisse und Anerkennung ihrer kulturellen Werte. Im Jahr 2013 hat Baden-Württemberg als bisher einziges Bundesland einen Staatsvertrag mit den deutschen Sinti und Roma abgeschlossen. Sie werden dadurch als nationale Minderheit in Baden-Württemberg anerkannt und gewürdigt.
Doch noch immer fehlt es oft an existenziellen Dingen: Wohnung, Arbeit, soziale Teilhabe. Ein wichtiger Schritt gegen Diskriminierung ist die Aufklärung in den Schulen über ihre Geschichte und die aktuelle Situation. Für viele Schüler findet hier erstmals eine Begegnung auf Augenhöhe mit Vertretern dieser Bevölkerungsgruppe statt.

Was sind Sinti und Roma?

Die deutschen Sinti und Roma leben als anerkannte nationale Minderheit in Deutschland. Sie sprechen ihre eigene Sprache – „Romanes“ genannt, besitzen eine eigene Kultur und Geschichte. Und sie sind bereits seit Jahrhunderten in Deutschland heimisch.
Die Bezeichnung Roma stammt von „Rom“ ab, was übersetzt aus der Sprache Romanes „Mensch“ bedeutet. Sie leben in Deutschland, stammen aber aus südost-europäischen Ländern. Die Bevölkerungsgruppe der Sinti lebt überwiegend in Deutschland, sowie in Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz.

Warum hat diese Minderheit immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen? Was wissen wir eigentlich über Sinti und Roma? Und warum fühlen sie sich nicht einmal in ihren „sicheren Herkunftsländern“ wohl?

Darüber spricht Moderatorin Heidrun Lieb mit ihren Gästen bei Alpha & Omega.

Gäste:
Magdalena Guttenberger, Romni aus der Slowakei
Andreas Hoffmann-Richter, Pfarrer der Landeskirche für Sinti und Roma
Manfred Kern, Rat für Angelegenheiten der deutschen Sinti und Roma, MDL Baden Württemberg

Autorin / Redaktion: Melanie Britz / Bettina Ditzen
Mehr über die anerkannte Minderheit erfahren Sie auf den Webseiten der Bundeszentrale für politische Bildung.

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